Interview mit Nunzio La Vecchia, Chief Technical Officer und Prof. Jens Ellermann, President of the Board of Directors der nanoFlowcell AG vom 3. März 2015 auf dem Genfer Auto-Salon
Interview mit Nunzio La Vecchia, Chief Technical Officer und Prof. Jens Ellermann, President of the Board of Directors der nanoFlowcell AG vom 3. März 2015 auf dem Genfer Auto-Salon
AlleDie nanoFlowcell AG sorgt mit ihren Weltpremieren QUANT F und QUANTiNO für viel Gesprächsstoff auf dem Genfer Auto-Salon 2015.
Frage: Die nanoFlowcell AG sorgt mit ihren Weltpremieren QUANT F und QUANTiNO für viel Gesprächsstoff auf dem Genfer Auto-Salon 2015. Wohin geht die Reise der nanoFlowcell AG und der Flusszellentechnologie?
Nunzio La Vecchia: Die nanoFlowcell AG ist ein Forschungs- und Entwicklungsunternehmen, das sich intensiv mit der Weiterentwicklung der Flusszellentechnologie beschäftigt. Im Automobilbereich sehen wir darin die beste Alternative für eine nachhaltige Antriebstechnologie in Sachen Elektromobilität. Die Leistungswerte und die Reichweiten, die wir aktuell mit unserer nanoFlowcell® Technologie vollelektrisch bei Testfahrten auf der Rennstrecke und im öffentlichen Straßenverkehr ohne schädliche Emissionen erzielen, stimmen uns sehr positiv. Die nanoFlowcell AG ist auf dem richtigen Weg. Wer sich professionell mit den Alternativen für eine nachhaltige Elektromobilität beschäftigt, wird in Zukunft an der Flusszellentechnologie nicht mehr vorbeikommen. Performance, Reichweite, keine schädlichen Emissionen und ein einfacher Tankvorgang der ionischen Flüssigkeit, keine langwierigen Ladevorgänge – die nanoFlowcell® als neue Antriebstechnologie bietet sehr viele Vorteile. Auch der Aufbau der Infrastruktur lässt sich recht kurzfristig umsetzen. Da die ionische Flüssigkeit nicht brennt und zudem toxikologisch unbedenklich ist, ist eine flächendeckende Versorgung durch bereits bestehende Systeme, zum Beispiel Tankstellen, leicht vorstellbar.
Prof. Jens Ellermann: Die Flusszellentechnologie beschränkt sich ja nicht nur auf den Automobilbereich. Überall dort, wo elektrische Energie benötigt wird, kann die nanoFlowcell® mit ionischer Flüssigkeit Anwendung finden. Die Applikationsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Das wird in den nächsten Wochen und Monaten eine der Hauptaufgaben der nanoFlowcell AG sein, entsprechend gute Partner zu identifizieren, die in den verschiedenen Gebieten für den Einsatz der nanoFlowcell® in Frage kommen. Erste gute Gespräche gibt es dazu bereits. Bereiche wie Aerospace, Transportwesen, also etwa Züge, LKWs oder Schifffahrt wie auch terrestrische Anwendungen sind neben dem Automobilbereich prädestiniert für den Einsatz der Flusszellentechnologie. Entsprechende Forschungsprojekte wurden von der nanoFlowcell AG bereits angestoßen und sind auf einem guten Weg.
Frage: Kritiker behaupten, dass die Flusszellentechnologie gar nicht so weit sein kann, um sinnvoll im Automobilbereich eingesetzt werden zu können. Was sagen Sie dazu?
Nunzio La Vecchia: Interessante Behauptung. Als ich im Februar mit dem QUANT E einen ganzen Vormittag mit nanoFlowcell® Antrieb durch Zürich gefahren bin, hätte ich diese Kritiker gerne am Straßenrand gesehen und Ihnen mit einem Lächeln zugewunken. Spaß beiseite. Der QUANT E fährt bereits mit nanoFlowcell® auf öffentlichen Straßen sowie auf Test- und Rennstrecken in Deutschland und der Schweiz. Die Leistungswerte sind außergewöhnlich. Die Beschleunigung ist phänomenal und das ohne schädliche Emissionen. Die nanoFlowcell® wird ihren Weg gehen – oder besser fahren – in eine positive Zukunft. Dessen bin ich mir sicher.
Prof. Jens Ellermann: Manchmal muss man hinterfragen welche Intention und Absichten hinter solchen Behauptungen liegen. Sind es Wettbewerber, die eigene Interessen verfolgen, sind es Einrichtungen, die um ihre Forschungsgelder bangen, oder ist es einfach schlicht Unwissenheit. Mit der nanoFlowcell® und der Entwicklung der ionischen Flüssigkeit haben wir einen erheblichen Forschungsvorsprung erreicht. Diesen Forschungsvorsprung werden wir nun nutzen, um sinnvolle Anwendungen mit starken Partnern umzusetzen. Und wir können nur alle dazu einladen: Join the Flow.
Frage: Wie sehen die nächsten Schritte für die nanoFlowcell AG aus?
Nunzio La Vecchia: Im Automobilbereich streben wir mit dem QUANT F die Homologation für die Serienfertigung an. 90 Prozent des Interieurs erfüllen bereits die Anforderungen für die Zulassung zur Serienproduktion. Beim Exterieur sind es bereits 100 Prozent. Mit dem QUANTiNO, dem ersten QUANT Niedervoltfahrzeug, haben wir eine neue Gattung für Elektrofahrzeuge geschaffen, die in den nächsten Monaten und Jahren das Thema Reichweite in neue Dimensionen führen wird. Die nanoFlowcell® in Kombination mit Niedervoltsystemen ist ein Lösungsansatz, der die Elektromobilität revolutionieren kann. Und wir werden bereits in diesem Jahr mit dem QUANTiNO powered by nanoFlowcell® mit nur 48 Volt fahren. Für die Einsatzmöglichkeiten der nanoFlowcell® in anderen Bereichen werden wir die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten und -projekte ausdehnen, um unseren Forschungsvorsprung auch in diesen Gebieten voranzutreiben und weiter auszubauen.
Prof. Jens Ellermann: Hinsichtlich der Unternehmensentwicklung der nanoFlowcell AG sowie der Ausweitung des Produktportfolios powered by nanoFlowcell® werden wir zukünftig sicherlich auch strategische Partnerschaften und Kooperationen mit namhaften Unternehmen abschließen. Das Interesse ist sehr groß und wir führen dazu bereits gute Gespräche. Um das Wachstum des Unternehmens zukünftig noch intensiver vorantreiben zu können, denken wir aber auch über weitere strategische Optionen nach. Auch ein Börsengang könnte eine sinnvolle Möglichkeit sein, die innovative Technologie der Flusszelle weiter zu entwickeln und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir sind auch hier auf einem guten Weg. Schritt für Schritt.